ich wär jetzt gern bei dir, warum auch immer,
ich kann nicht schlafen, wegen einfach allem,
gibt so viel was ich dir sagen will, was hier irgendwo im raum schwebt und
sich wahrscheinlich gerade auflöst, ich wünschte die nachricht würde
nie enden und ich könnte alles was je war irgendwo nachlesen und nie vergessen.
letzten sommer hast du was andres ausgestrahlt, ich weiß nicht ob besser oder schlechter,
ob mehr oder weniger Rxxxx, da warst du irgendwie... weiß.. aber ich weiß nicht
wie du jetzt bist einfach irgendwie Rxxxx,
ich wünschte es hätte den herbst und den winter nicht gegeben und dass ich anders wär und dass wir irgendwo anders wären, wo die erleuchtungen herkommen, ich will jahrelang schlafen und aufwachen und wegen einfach allem weinen und sowieso alles und überhaupt, ich will, dass es dich für immer gibt,
irgendwie, eben deswegen.
ich liebe bäume, du hast irgendwie was baumiges. ich wünschte alles wäre irgendwie sinnergebender mit gebührendem ende wie beispielsweise dieser text der viel zu kurz ist, alles ist so lang und trotzdem so viel zu kurz, ich bereue den text hier jetzt schon, aber ich habe hier nichts zu sagen. frag mich nicht.
Dienstag, 29. Juli 2014
Donnerstag, 3. Juli 2014
Hugo und der Schnee
Hugo fragt sich was er hier macht. Der Schnee klatscht ihm ins Gesicht. Das mochte er
schon immer, aber diesen Winter ist es besonders oft vorgekommen, dass er draußen auf den
Zug wartet und es stark auf ihn herab schneit. Die Schneeflocken, angeleuchtet von der
Straßenlaterne, erschienen in einem gelblichen Schein. Wenn er daran denkt wo er noch vor
vier Jahren war treibt es ihm ein ungläubiges Lächeln ins Gesicht. Einen Moment lang lässt
er seine Gedanken in seinen Erinnerungen verharren, begegnet ihnen dann aber doch lieber
mit einer großen Portion Gleichgültigkeit. Es waren die Jahre der großen Gleichgültigkeit.
Zunächst schien sich alles so auszugehen wie er es sich erhofft hatte, bis ihn genau das aus
der Bahn warf.
Er hat lange gebraucht um herauszufinden, warum ihm immer mehr Dinge egal wurde,
umso mehr Dinge besser für ihn liefen. Das hatte ihn eine Zeit lang sehr wütend gemacht,
schließlich war das keine befriedigende Aussage und schon gar nicht eine die man erwartet,
wenn man auf der Suche nach sich selber ist. Ja er war lange sehr wütend gewesen.
Aber Hugo fühlte sich auf den Zahn, sucht seinen Konflikt in sich selber und erschlug ihn
rücklings mit einer gedanklichen Bratpfanne. Nach dem sein Konflikt wieder bei
Bewusstsein war, stellte er ihn zu Rede, machte kurzen Prozess und donnerte ihm noch eine
Bratpfanne. Diesmal lies er ihn einfach kopfschüttelnd liegend. Hugo konnte es kaum
erwarten endlich weiter gekommen zu sein und musste feststellen, dass er immer noch Hugo
war und Hugo hatte die selben Probleme wie immer. Er fing krass an zu Lachen als es im
immer mehr dämmerte und das machte ihn glücklich und das stellte ihn zufrieden, denn das
war eine Antwort von dem Kaliber das man erwartet, wenn man auf der Suche nach sich
selber ist.
Hugo hatte erst den Glauben an sich verlieren müssen, um die Beständigkeit in sich zu
finden, die sich gegen seine eigene Dummheit auflehnte. Das erschien ihm rückblickend
total logisch und zumindest was Gefühle anging, konnte er mit Logik was anfangen – als
einziger, so fand er manchmal.
Die Schienen heulten unwahrscheinlich laut auf, als die Zugtüre direkt vor ihm zu stehen
kam. Wenn er nicht will muss er nicht einsteigen. Er muss nicht. Vier Jahre ist es her und er
muss sich nicht auf den Weg zurück machen. Er muss es nicht. Aber es interessiert ihn mehr
als alles andere, was wohl passiert. Er will wissen, wie viel er selbst in der Hand hat und er
will wissen, wo das Leben beginnt mit ihm zu spielen und ob er sich behaupten kann. Er
will wissen ob er es schafft auch dann er selbst zu bleiben, er will sehen was möglich ist. Er
will seine Möglichkeiten selbst bestimmten. Oder scheitern, aber das ist etwas, das ihn nicht
interessiert. Er will einsteigen. Er will es und nimmt es sich.
Die Türen schließen sich und der Zug fährt in die Nacht.
Auf dem Dach der Haltestelle sitzt Charlie und verdreht die Augen. Das Menschen alles
immer dramatisch machen müssen, bevor sie es richtig machen. Wäre ich nicht dagewesen
und hätte ich es nicht schneien lassen, würde er noch immer hier stehen und hätte missmutig
ins Leere geblickt und ich dürfte mich wieder mit ihm herumschlagen und hätte ihm vor
lauter Ärger auf den Kopf gepisst. Aber er ist ja der ach so große Denker und er hat es über
die Jahre natürlich ganz alleine geschafft. Charlie blickt dem Zug nach und schüttelt den
Kopf urteilend, obwohl er es in Wahrheit gar nicht so dramatisch meint. Manchmal findet
Charlie die Menschen einfach nur zuckersüß, aber die meiste Zeit will er ihnen auf den
Kopf pinkeln – stattdessen lässt er es schneien.
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